Welche Agilität? Diskrepanz zwischen vorgenommener und erlebter Agilität
09.10.2024 | IT-Projekte
In vielen Organisationen wird Agilität als Schlüssel zum Erfolg angesehen. Insbesondere in Bezug auf die Anpassungsfähigkeit an sich ständig ändernde Anforderungen und Marktbedingungen. Das Management proklamiert, dass Agilität ein wichtiger Wert und ein integraler Bestandteil der Unternehmenskultur ist. Nur zu gerne findet „Agilität“ auch Ihren Weg in die IT.
Mitunter zeigt sich aber, dass es eine Diskrepanz zwischen vorgenommener und erlebter Agilität gibt. Dieser Unterschied tritt auf, wenn die tatsächlichen Handlungen und Entscheidungen von Führungskräften und Mitarbeitenden nicht im Einklang mit den agilen Praktiken und Prinzipien stehen.
Die Gründe hierfür sind vielfältig:
- Widerstand gegen Veränderung: Mitarbeitenden und Führungskräften kann es widerstreben, sich an agile Arbeitsweisen anzupassen. Vor allem wenn diese einen Bruch mit etablierten Praktiken bedeuten, kann es schwierig werden.
- Mangelnde Schulung und Verständnis: Oft wird Agilität oberflächlich verstanden und ohne ausreichende Schulung und Motivation implementiert. Dies kann zu Missverständnissen und suboptimaler Umsetzung führen.
- Hierarchie und Kontrolle: In hierarchischen Organisationen kann das traditionelle Verständnis der Direktive im Widerspruch zur Selbstorganisation und Eigenverantwortung stehen.
- Bürokratie und starre Prozesse: Das Vorhandensein von bürokratischen Hindernissen und starren Prozessen kann die Agilität behindern, selbst wenn diese offiziell gefördert wird.
- Kulturelle Faktoren: Die Unternehmenskultur kann eine entscheidende Rolle spielen. Wenn die Kultur nicht auf Zusammenarbeit, Vertrauen und kontinuierliche Verbesserung ausgerichtet ist, kann die Umsetzung von Agilität problematisch sein.
Die skizzierte Diskrepanz kann zu Frustration bei den Mitarbeitenden führen und das Potenzial der Agilität erheblich einschränken. Unternehmen, die erfolgreich agile Praktiken umsetzen möchten, müssen sicherstellen, dass ihre Kultur, Strukturen und Prozesse im Einklang mit den agilen Prinzipien stehen. Zudem müssen sie die notwendigen Schulungen und Ressourcen bereitstellen, um eine echte Agilität zu ermöglichen und zu fördern.
Autor: Ismail Kaygisiz
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