Agil versus klassisch: Welche Projektorganisation passt zu Ihrem Projekt?
16.05.2023 | Projekte
In der Projektmanagement-Landschaft haben sich in den letzten Jahren zwei grundlegend unterschiedliche Herangehensweisen herausgebildet: Die klassische Projektorganisation und die agile Projektorganisation. Beide haben unterschiedliche Ansätze, Stärken und Schwächen.
Die Klassische Projektorganisation – Stärken und Schwächen
Die klassische Projektorganisation zeichnet sich durch eine klare Hierarchie und eine sequenzielle Projektdurchführung aus. Die Ziele und der Umfang des Projekts werden zu Beginn genau definiert und geplant. Der Projektmanager hat in der Regel eine klare Weisungsbefugnis und ist für die Durchführung des Projekts verantwortlich. Die klassische Projektorganisation eignet sich besonders für Projekte mit vorhersehbarem Ablauf, die aufgrund von Wiederholungen oder Best Practices standardisiert werden können, wie z. B. die Konstruktion eines großen Gebäudes mit einem festen Budget und klaren Anforderungen. Eine klassische Projektorganisation ist auch geeignet, wenn das Projektteam über wenig Erfahrung in der Zusammenarbeit verfügt und klare Verantwortlichkeiten benötigt. Es gilt zu beachten, dass es durch die fest vorgegebene Projektstruktur Ressourcenengpässe auftreten können. Zudem liegt der Fokus auf dem Prozess anstatt auf den einzelnen Menschen und deren Motivation.
Die Agile Projektorganisation – Stärken und Schwächen
Die agile Projektorganisation zeichnet sich durch eine iterative und inkrementelle, also eine aufeinander aufbauende, Vorgehensweise aus. Das Projektteam arbeitet in enger Zusammenarbeit und legt den Fokus auf schnelle Ergebnisse und laufende Anpassungen. Die agile Projektorganisation ist für Projekte geeignet, bei denen der Umfang und die Ziele unklar sind und sich im Laufe des Projekts ändern können, wie z. B. die Einführung eines neuen Produkts, bei dem Kundenfeedback in den Entwicklungsprozess einbezogen werden soll. Der Fokus liegt auf der Flexibilität und Anpassungsfähigkeit des Teams. Durch die agile Vorgehensweise können klare Meilensteine und Ergebnisse manchmal nicht genau definiert werden. Außerdem können unklare oder wechselnde Anforderungen zu einer mangelnden Zieldefinition führen.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl zwischen einer klassischen Projektorganisation und einer agilen Projektorganisation stark von den Anforderungen des Projekts abhängt. Beide Organisationsformen haben ihre Stärken und Schwächen und können je nach Projektsituation sinnvoll eingesetzt werden. Die Entscheidung sollte daher auf einer gründlichen Analyse der Projektanforderungen und der Kompetenzen des Projektteams basieren.
Hybride Projektorganisationen sind eine Kombination aus klassischen und agilen Ansätzen und bieten damit die Möglichkeit, die Vorteile beider Organisationsformen zu nutzen. In einem der kommenden Blog-Beiträge werde ich auf diese Form der Projektorganisation genauer eingehen.
Zum Autor:
Frank Schulz ist Senior Consultant mit 30 Jahren IT-Erfahrung. Seine Schwerpunkte liegen in der Prozess- und Organisationsberatung, im Projekt-, Programm- und Portfolio-Management sowie in der IT-Service Management Beratung und Umsetzung. Zudem weist er Erfahrung in der Sourcing- und Supplier-Optimierung sowie in der Definition von IT-Verträgen und Leistungsvereinbarungen und im Business- und IT-Service-Continuity-Management auf. Er ist stolz darauf, in seinen Projekten maßgeblich zum Erfolg beizutragen und seinen Kunden mit seiner Expertise und Erfahrung zu unterstützen.
Wir dürfen Sie bei der Projektorganisation beraten?