Enterprise Architecture Management (EAM) – vier Erfolgsfaktoren
29.05.2024 | News
Enterprise Architecture Management (EAM) oder auch Unternehmensarchitektur-Management (UAM) spielen eine zentrale und vor allem übergreifende Rolle. Das macht die Aufgabe so spannend und herausfordernd. Gleichzeitig zeigt sich daran, dass erfolgreiches EAM auf den vielfältigen Beitrag und Mitwirkung aus dem Unternehmen angewiesen ist.
Vier Erfolgsfaktoren
Wir greifen vier Faktoren heraus, die den Erfolg des EAM-Gedankens unterstützen.
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Ownership:
Der Enterprise Architect oder das EA-Team können nicht alleine die Unternehmensarchitektur erarbeiten. Das wäre eine reine Theoriearbeit im Elfenbeinturm. Vielmehr kommt es auf den Beitrag der Owner der verschiedenen Komponenten der Unternehmensarchitektur an (Projektleiter, Service Manager, Prozessverantwortliche, etc.). Gelebte Ownership bedeutet, dass diese Personen sich als Owner ihres jeweiligen EA-Bausteins verstehen und dafür sorgen, dass dieser vollständig und aktuell dokumentiert ist. Der EA kann dies initial anschieben und begleiten. Danach muss es den jeweiligen Ownern in Fleisch und Blut (oder in die Jobbeschreibung) übergehen. Unterstützend kann hier wirken, wenn EA-Arbeit verpflichtender Teil interner Prozesse, Meilensteine und Quality Gates wird.
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Governance:
Da die Unternehmensarchitektur auf der Mitwirkung so vieler Mitwirkender beruht, wird ein Governance-Modell erforderlich. Das Unternehmen entwickelt einen Satz an Regeln, Prozessen, Standards, Meetings etc. für Pflege, Management und Entscheidungen in der Unternehmensarchitektur. Hier gibt es kein one-size-fits-all. Erfolgreicher ist es, auf die Spezifika des Unternehmens, der Kultur und die beteiligten Teams und Personen zu achten. Weniger ist dann oft mehr. Was hilft es, ein großes Konstrukt zu entwerfen, das nicht gelebt wird?
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Transparenz:
Wie kann man angesichts des übergreifenden Charakters und der vielen Beteiligten im EAM beurteilen, dass die Unternehmensarchitektur Fortschritte macht? Für die EAM-Beteiligten ist diese Transparenz sehr hilfreich, weil sie aufzeigt, wo es gut läuft und wo es hakt. Es geht dabei nicht ums Sanktionieren. Vielmehr erkennt man auf diesem Weg, wo das Team demnächst eher ansetzen sollte. Dabei kann es vorteilhafter sein, die gut laufenden Bereiche stärker zu fokussieren, anstatt in anderen Bereichen ein totes Pferd zu reiten.
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KPIs:
Die Transparenz wird über einen ersten Satz an Kennzahlen erreicht. Auch hier ist weniger zunächst mehr. Wie bereits erwähnt, dienen die Kennzahlen der eigenen Orientierung im EAM-Kreis. Hinzu kommt, dass einige ausgewählte Kennzahlen ein starkes Kommunikationsmedium in die Organisation hinein sind. Bei geeigneter Auswahl der regelmäßig kommunizierten Messgrößen wird sowohl die Weiterentwicklung als auch der Wertbeitrag der Unternehmensarchitektur sichtbar. Insbesondere letzteres hilft deutlich mehr, als wiederholt und wortreich den Grundgedanken einer Unternehmensarchitektur zu erläutern – ohne Erfolg.
Fazit:
Neben dem eigentlichen Content der EA tragen die genannten 4 Punkte maßgeblich zum Erfolg der Unternehmensarchitektur im Unternehmen bei. Es empfiehlt sich, hier schrittweise vorzugehen und im Laufe der Zeit immer wieder nachzujustieren, anstatt direkt mit einem Riesen-Konstrukt zu beginnen. Wie die EA selbst ist auch das Framework um sie herum nie fertig. Unternehmensarchitektur ist ein Prozess, kein Ergebnis!
Autor: Peter Hohneck
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